Magazin "Die Wirtschaft": „Wirtschaftlicher Erfolg und unternehmerische Verantwortung für Gesellschaft und Stadt gehören zusammen“
„Wirtschaftlicher Erfolg und unternehmerische Verantwortung für Gesellschaft und Stadt gehören zusammen“
Interview mit Theodor J. Greif, Geschäftsführender Gesellschafter der Greif & Contzen Immobilien GmbH
Seit 40 Jahren ist Greif & Contzen auf dem Immobilienmarkt in und um Köln aktiv. Über ein bundesweites Netzwerk ist das Kölner Traditionshaus deutschlandweit aufgestellt und betreut seine Kunden weit über die Grenzen der Domstadt hinaus, aber Köln ist und bleibt Herzensangelegenheit der mehr als 80 Immobilienexperten bei Greif & Contzen. Mit Gründer und Geschäftsführer Theodor J. Greif sprach Die Wirtschaft über Immobilienbegeisterung und Köln-Einsatz.
Mit Ihnen durch Köln zu gehen, ist ein Erlebnis: Kaum eine Straße, ein Haus, über das Sie nicht Geschichten erzählen können.
Das gilt nicht nur für mich, sondern auch für viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir sind gerne Kölner und wir sind stolz darauf, den regionalen Markt so gut zu kennen wie sonst kaum jemand. In Köln sind über 2.000 Jahre Geschichte der hier ansässigen Menschen mit den Gebäuden verwoben, in denen sie leben und gelebt haben, arbeiten und gearbeitet haben. Und trotz vieler Kritikpunkte, die man anbringen kann, ist diese Stadt überaus lebendig und entwickelt sich mit Vehemenz weiter. All das lässt sich an Gebäuden und Stadtentwicklungsplänen ablesen.
An welche Kritikpunkte denken Sie?
Die Kehrseite der positiven Entwicklung mit Bevölkerungswachstum ist ja bekannt: Investitionsstau bei der Infrastruktur, Flächenknappheit, Sicherheit und Sauberkeit im öffentlichen Raum sind die drängendsten Probleme. Hinzu kommt, dass Köln zu lange seine internationale Außendarstellung vernachlässigt hat. Da müssten wir alle gemeinsam ran: Stadt, Bürger, Unternehmen.
Die Mängelliste bezieht sich auf überwiegend öffentliche Aufgaben. Unternehmen könnten sagen, das sei nicht ihr Job.
Natürlich muss ein Unternehmen sich in erster Linie um seinen wirtschaftlichen Erfolg kümmern. Aber unternehmerische Verantwortung für die Gesellschaft und die Stadt, in der man tätig ist, gehören für mich untrennbar dazu.
Ist die Bereitschaft da, sich einzubringen?
Ganz klar: Ja. Vor allem Unternehmen mit Tradition an ihren jeweiligen Standorten haben schon immer gesellschaftliche Verantwortung übernommen. Auch weil sie wissen, dass die Kölner Region ein starker Wirtschaftsstandort ist, der aber im globalen Wettbewerb nur bestehen kann, wenn vor Ort jeder sein Umfeld attraktiv hält und wenn wir überregional Kräfte bündeln.
Sie selber bekleiden mehrere Ehrenämter, Greif & Contzen war bei der Sanierung der historischen Grünflächen an St. Gereon ebenso aktiv wie als Förderer des Kölner Masterplanes und im Kultursponsoring. Ihnen liegen aber auch noch ganz andere Projekte nämlich „Haus Lebenswert“ und „Exzellenz initiieren“ Stiftung Kölner Krebsforschung sehr am Herzen. Aber sind das nicht alles nur „Tropfen auf den heißen Stein“?
Viele Tropfen formen einen Ozean. Wenn wir als Berater, Vermittler und Verwalter für die Immobilien-Anliegen unserer Kunden aktiv sind, dann sind wir zugleich Köln-Liebhaber und Wirtschaftsförderer, die neue Unternehmen und Investoren von den Vorzügen einer Ansiedlung oder eines Engagements in Köln überzeugen. Wenn wir auf überregionalen Messen präsent sind, dann sind wir zugleich Köln-Werber.
Wir koppeln unser unternehmerisches Tun mit Einsatz für den Standort und ergänzen das mit weitergehendem freiwilligem Engagement auch für andere gesellschaftlichen Gruppierungen. Wenn jeder – vom einzelnen Bürger über den Wirtschaftslenker bis hin zum öffentlichen Angestellten – ein klein wenig Verantwortung für die Gesellschaft übernimmt, dann kommen wir sehr schnell sehr weit. Dem liegtkeine hoffnungsvolle Utopie zugrunde sondern das sind real erfolgreiche Projekte und Kontakte, an denen ich festhalten möchte.